Montag, 15.07.2019 - Offene Rechnungen begleichen

Gestern Abend war es für mich, wie nach Hause kommen. Okay, der TV bzw. das Empfangsteil funktionierte nicht, aber ich genoss den Abend mit einem Steak & Salat und später mit einem Glas Wein und lesen auf dem Sofa. Um 22 Uhr lag ich dann im superbequemen Bett.

 

 

Als ich nachts gegen 3 Uhr auf Toilette ging, fiel mein Blick durchs Fenster:

Trotzdem wollte ich heute einmal etwas länger schlafen und stand erst gegen 6 Uhr auf – war ja schließlich Urlaub. Nach zwei Tassen Kaffee und einer herrlichen Dusche war ich um 7 Uhr aufbruchbereit. Ich wollte ins Quiraing. Meine Unterkunft lag nur fünf Fahrminuten vom Abzweig ins Quiraing entfernt.

 

Einen kurzen Fotostopp legte ich allerdings noch an dem Parkplatz Mealt-Falls/Kilt Rock ein. Hier war noch gar nichts los. Auf dem Parkplatz standen allerdings einige große WoMos dicht an dicht. Mir wäre da ein Campingplatz lieber. Als störend empfand ich die überquellenden Mülleimer - der Müll lag rundherum wild verstreut. Entweder wird zu wenig geleert oder aber die Übernachtungsgäste lassen die Mülleimer überquellen? Ich würde das Übernachten an solchen Highlights grundsätzlich verbieten und ich hoffe da tut sich einiges in den nächsten Jahren.

 

 

Aber die Mülleimer störten natürlich nicht die herrlichen Ausblicke. Hier muss man morgens hin!

Nun aber ab ins Quiraing - ich freute mich wie eine Schneekönigin  ;D

 

Es war kein Verkehr, an einigen seitlichen Parkplätzen standen WoMos und VW-Busse, vereinzelt sah ich Zelte in der grandiosen Natur.

 

 

Am ehemaligen kleinen Parkplatz wurde gebaut, hier entsteht ein wesentlich größerer Parkplatz, von dessen Notwendigkeit ich später überzeugt werde. Ich parkte am Bauzaun, es standen nur sechs Autos hier.

 

Ich schnappte Rucksack und Kamera und machte mich auf den Weg. Sorry, weil ich euch nun mit Fotos zuballere, aber es war einfach zu schön!

Der Weg war schmal, aber gut zu laufen. Außer mir waren um diese Uhrzeit nur wenige unterwegs. Eine indische Familie ließ ab und zu eine Drohne steigen, die am Himmel brummt - störte mich aber nicht, ich freute mich, dass der Papa danach bestimmt tolle Bilder hat.

An einer Stelle, an welcher man einen sehr großen Schritt bzw. einen kleinen Sprung brauchte, um eine kleine Schlucht zu überwinden, war für mich Schluss. Ich musste nichts riskieren, denn im Falle eines nur verstauchten Knöchels wäre meine Reise zu Ende. Es tat mir aber auch nicht weh, ich war dankbar für diesen fantastischen Morgen - im letzten Jahr regnete es Sheeps and Haggis und nun durfte ich diese Schönheit genießen.

 

Auf dem Rückweg gegen 10 Uhr kamen mir immer mehr Menschen entgegen - eine kleine Völkerwanderung. Als ich mein Auto erreichte, sah ich unzählige PKWs und WoMos, die an der Straße parkten. Gut, dass ich so früh hier war! Nun schien mir der neue, große Parkplatz noch unterdimensioniert.

 

Ich machte mich schnell auf den Weg, damit an meinem Platz jemand parken konnte.

 

 

Mein nächstes Ziel war der Neist-Point, der im letzten Jahr ebenfalls dem Wetter zum Opfer fiel. Meine Fahrt führte mich über Dunvegan - hm, da könnte ich doch vielleicht wenigstens einen Blick aufs Castle werfen. Leider gab es absolut keinen Parkplatz und das, obwohl der Parkplatz hier wirklich riesig ist. Nun, viel machte es mir nicht aus, war eine spontane Idee. So stellte ich mich zumindest kurz vors Klohäuschen  ;)

 

Die weitere Fahrt führte mich über eine Single Track Road. Es war nicht viel Verkehr und damit ließ es sich gut fahren, bis ich plötzlich einen etwas älteren Herrn vor mir hatte, der aber auch gar nicht ans Gaspedal kam. Ständig wurde ohne ersichtlich Grund gebremst, aber er fuhr auch nicht an einem Passing  Place ran, so dass man ihn evtl. überholen könnte. Ich fluchte ein wenig ;-) – hörte mich ja niemand.

 

Irgendwann hielt ich an, um wenigstens ein paar Fotos zu machen.

Kurze Zeit später erreichte ich den Parkplatz des Neist Points. Hier war schon einiges los, aber es verlief sich doch schnell. Die Hälfte der Leute wählte den Weg hinab zum Leuchtturm, die andere Hälfte hinauf, um den berühmten Blick auf den Leuchtturm am Ende der Klippe zu erhaschen.

 

 

Ich wählte hinauf :-)

Die Sonne schien, aber es war extrem windig - trotzdem setzte ich mich eine Weile auf einen Stein und genoss einfach diesen Blick. Zurück am Parkplatz holte ich mir einen Kaffee im Kiosk - Toiletten waren aber nicht vorhanden  ;) Ich überlegte, was ich heute noch machen möchte. Gerne würde ich den Sonnenuntergang wieder in der Nähe des Duntulm Castle ansehen, also machte ich mich gemütlich auf den Weg.

 

Unterwegs vertrieben mir noch ein paar Kühe die Zeit. So schöne Frisuren und so lange Wimpern!

Dieses Jahr konnte ich auch von oben einen Blick auf das Uig Fährpier werfen, letztes Jahr sah man hier vor lauter Wolken nichts.

Da es noch recht früh war, machte  ich einen Abstecher zum Kilmuir Cemetery, hier steht das Flora McDonald Monument. Die Tochter einer lieben Bekannten heißt Flora Skye und ich wollte für sie ein paar Fotos machen.

 

Flora MacDonald (schottisch-gälisch Fionnghal NicDhòmhnaill; )* 1722 auf Milton (South Uist) in Schottland; † 5. März 1790 in Kingsburgh,( Skye) ist eine als Heldin verehrte Jakobitin.

 

Sie entstammte einer Linie des Clan MacDonald. Berühmt wurde Flora MacDonald, als sie Charles Edward Stuart („Bonnie Prince Charlie“) nach dessen Niederlage in der Schlacht von Culloden zur Flucht verhalf. Sie versteckte ihn zunächst und ruderte dann mit dem Prinzen, der als Zofe „Betty Burke“ verkleidet war, über das Meer zur Insel Skye. Am 20. September 1746 schaffte es Charles Edward Stuart, sich heimlich im Gebiet von Moidart, wo seine Expedition etwas über ein Jahr zuvor begonnen hatte, einzuschiffen und nach Frankreich zu segeln. Am 31. Januar 1788 starb Prinz Charlie, der nie wieder Kontakt zu Flora MacDonald aufgenommen hatte, in Rom.

Weiter ging meine Fahrt Richtung Duntulm Castle. Leider war mein Aussichtsplatz vom letzten Jahr durch drei WoMos belegt, vielleicht würde ich am kleinen Parkplatz des Duntulm Castles einen Platz finden. Aber weit gefehlt.

 

 

In der kleinen Bucht zog ein Basking Shark (Riesenhai) ganz langsam seinen Bahnen. Es war die Hölle los. Die Menschen machten mit ihren Handys  viele Fotos, ich fragte mich nur, was sie darauf erkennen wollten, denn selbst mit meinen 600er Tele war so gut wie nichts zu erkennen bis auf die charakteristische Schnauze und die große Finne. Ich genoss den Anblick trotzdem. Das Tier war wirklich riesig und bewegte sich langsam, aber elegant durchs Wasser.

Als ein Kleinbus eine Ladung Chinesen ausspuckte, die sehr laut waren, machte ich mich auf den kurzen Spaziergang zur Ruine des Duntulm Castle.

 

Duntulm Castle gehörte dem Clan MacDonald of Sleat, der im 14. Jahrhundert auf einem Basaltfelsen die Wehranlage errichtete. Unregelmäßige Außenmauern umgaben einen vierstöckigen Bergfried.

1549 wird es als "castell of Donntwyline" im Besitz von Donald Gromsone bezeichnet.

Hugh MacDonald (Uisdean Macghilleasbuig Chleirich), der Verwalter von North Uist, wurde hier 1586 nach einem Aufstand gegen seinen Vetter Donald Gorm eingekerkert. Hugh hatte angeblich geplant, Donald auf Caisteal Uisdein festzusetzen und an dessen Stelle Clan Chief zu werden. Er starb in Gefangenschaft.

1618 wurde es die Residenz von Donald MacDonald (Donald Gorm Og), dem 9. Clanoberhaupt, der vorher in Dunscaith Castle ansässig war. Er hatte sich bereits 1617 gegenüber dem schottischen Kronrat vertraglich verpflichtet, die Festung in Stand zu halten ("with all convenient diligence"). In dieser Zeit erfolgten weitere Umbauten, unter anderem wurde ein zweiter Turm errichtet.

Im Jahr 1732 wurde Duntulm Castle aufgelassen; danach als Steinbruch zum Bau von Monkstadt House, der Residenz von Alexander MacDonald, verwendet.

 

Duntulm Castle befindet sich heute in einem sehr schlechten Zustand. Von den Befestigungsanlagen und Gebäuden sind nur noch Ruinen übrig; das Gelände ist derzeit gesperrt und eingezäunt. Da die Reste der Außenmauern mitsamt den Klippen ins Meer zu stürzen drohen, scheint eine erneute Öffnung der Anlage unwahrscheinlich. (Quelle Wikipedia) 

Da ich keinen wirklich guten Parkplatz hatte, ließ ich es hiermit bleiben und machte mich auf den Weg nach Hause. Es war schon nach 20 Uhr als ich wieder im Haus eintraf.

 

 

Auch heute gab es wieder ein leckeres Steak mit einem Salat und dann ließ ich den Abend mit einem Glas Wein und lesen ausklingen. Es war ein herrlicher Tag!

Übernachtung: Hartaval & Baca Ruadh, Preis siehe Vortag

gefahrene Kilometer: 183 km

 

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