Auch heute klingelte der Wecker sehr früh (4 Uhr), aber der Blick durch Fenster zeigte einen total bedeckten Himmel, also legte ich mich ohne Wecker wieder ins Bett. Zumindest regnete es nicht. Ich schlief auch noch einmal richtig ein und wurde erst um 8 Uhr wach. Ich gönnte mir eine ausgiebige Dusche, mehrere Tassen Kaffee und ein Rührei mit Lachs und Toast, dazu etwas von dem guten Käse.
Heute ging es mir gut, denn es war kein Dauerregen vorhergesagt, ich hatte eine nette Unterkunft und einen Tag auf Mull vor mir - beste Voraussetzungen für einen tollen Tag.
Warum ich dies extra schreibe? Dieses Jahr litt ich öfter an akutem Heimweh, was ich auf die Vorfreude auf unser neues Familienmitglied mit vier Pfoten zurückführe. Wenn dann das Wetter noch "schwierig" war, ging es mir nicht wirklich gut.
Ich beschloss heute den Süden von Mull zu erkunden und evtl.die Fähre nach Iona zu nehmen. Mein erstes Ziel hieß Carsaig. Die Straße dorthin ist extrem und kurvig, so dass man evtl. Gegenverkehr nicht wirklich sehen kann. Es machte mir Spaß dort zu fahren, war aber auch anstrengend, da man jederzeit bremsbereit für Gegenverkehr sein musste.
Ich weiß gar nicht, was ich mir unter Carsaig vorgestellt hatte, aber es entpuppte sich als ein Pier mit zwei alten Gebäuden. Auf dem Parkplatz hatten ca. 4 Autos Platz, aber ich war ganz alleine.
Eigentlich wollte ich ein wenig Richtung Carsaig Arch an der Küste entlang wandern, aber da hier wirklich kein Mensch weit und breit war und das Handy auch keinen Empfang hatte, verzichtete ich darauf. Ich setzte mich also eine Weile an den Pier und ließ die Füße und die Seele baumeln. Nach ca. einer Stunde machte ich mich wieder auf den Weg. Unterwegs stieß ich auf dieses skurrile Bild: eine Telefonzelle mitten im Wald neben einem Wasserfall. Ok, ich kannte sie schon aus Horsts Bericht, aber dennoch war der reale Anblick irgendwie merkwürdig.
Etwas später hielt ich noch einmal und genoss den Blick auf Loch Scridain. Die blühenden Fingerhüte waren ein wunderschöner Anblick und tolle Farbtupfer in der Landschaft.
Gegen 15 Uhr kam ich schließlich in Fionnphort an.
Hier ist der Fähranleger für die Insel Iona. Iona liegt rund 1,6 Kilometer westlich der Insel Mull und ist 8,8 km² groß. Auf Iona ist die Nutzung von Kraftfahrzeugen nur Einheimischen gestattet. Bekannt ist Iona vor allem durch die Iona Abbey, eine Klosteranlage. Sie befindet sich an der Ostküste der Insel, die durch einen schmalen Meeresarm von Mull getrennt ist. 1971 wurde die Iona Abbey in die schottischen Denkmallisten in der höchsten Kategorie A aufgenommen.
Es gibt einige große kostenpflichtige Parkplätze. Dort fand ich zwar auch schnell einen Parkplatz, die mindestens zehn Reisebusse schreckten mich jedoch total ab. Ich möchte nicht wirklich wissen, was auf Iona los war.
Das Wetter war mittlerweile richtig schön und so beschloss ich den Strand von Fionnphort zu genießen und Iona, Iona sein zu lassen.
Gegen 17 Uhr gönnte ich mir ein frühes Dinner in Form von Jakobsmuscheln mit Chips. Ok, es war keine kulinarische Oberklasse, aber ok und das Essen draußen mit Blick aufs Wasser ist für mich immer besonders.
Um 19 Uhr machte ich mich auf den Heimweg. Mittlerweile war das Wetter spitze, aber ich auch schon etwas müde. Trotzdem hielt ich an der ein oder anderen Stelle noch an.
Im Haus angekommen, packte ich zusammen und räumte vieles schon ins Auto, denn am nächsten Morgen will ich früh los und es lag ein langer Tag vor mir.
Gegen 22 Uhr lag ich auch schon im Bett - viele Seiten las ich nicht mehr.
Unterkunft: Bramble Cottage, Lochdon
gefahrene Kilometer: 120 km