Da wir heute keine lange Strecke vor uns hatten, wollten wir eigentlich ausschlafen. Eigentlich - denn um 5.30 Uhr erwachte ich von einem lauten Knall. Dieser wiederholte sich um 5.35 Uhr. Ich stand also auf, zog mir etwas an und ging nach draußen. Auf der Straße sah ich einen Pick-Up fahren. Dieser fuhr einmal rund um Escalante und gab regelmäßig richtig laute Bollerschüsse ab. Pioneers Day eben. An Schlafen war also nicht mehr zu denken und auch Peter kam kurz danach auf die Terrasse geschlurft.
Wir tranken einen Kaffee, duschten und packten das Auto. Um 7 Uhr warf ich die Schlüssel vom Zimmer in den Briefkasten und wir verließen Escalante Richtung Bryce Canyon.
In Henrieville bogen wir von der UT12 ab, denn wir wollten dem Kodachrome Basin State Park einen Besuch abstatten, obwohl das Wetter alles andere als gut war.
Wir bezahlten die 6 $ Eintritt und fuhren zunächst zum Chimney Rock. Das Licht war mies, alles grau in grau.
Ganz kurz, aber auch wirklich nur ganz kurz ziehen wir in Erwägung zum Shakespeare Arch zu laufen, aber da ein paar dicke Tropfen fallen, lassen wir diese Idee schnell fallen. Bei diesem Wetter haben wir keine Lust zu laufen, auch wenn es nur 800 m sind.
Wir fahren also zurück auf die Stichstraße die am Campingplatz endet. Dort parken wir am Trailhead des kurzen Nature Trail, da es nicht mehr tröpfelt, laufe ich den kurzen Weg. Peter hat keine Lust und bleibt am Auto.
Es ist wirklich schade, aber bei diesem bewölkten Himmel wirken sogar die roten Steine farblos.
Wir fuhren zurück zur UT12, nur um kurz danach in Cannonville auf den Kodachrome Way Richtung Süden abzubiegen. Nach knapp 3 Meilen bogen wir rechts auf die Skutumpah Road ab.
Wir hatten schon ein wenig ein mulmiges Gefühl, denn der Himmel war immer noch dick mit grauen Wolken bedeckt und die Erlebnisse auf der HITRR kamen uns wieder ins Gedächtnis. Aber bis zum Trailhead des Willis Creek sollten es nur ca. 6 Meilen sein, also wollten wir es wagen.
Die Skutumpah Road war auch gut zu befahren und bald hatten wir den Trailhead erreicht. Wie so oft waren wir auch hier ganz alleine. Wir trugen uns ins Trailregister ein und liefen los.
Der Einstieg befindet sich canyonabwärts, keine 100 Meter von der Straße entfernt. Man erreicht ihn über einen schmalen Pfad, der sich an der Nordostseite des Canyons entlang schlängelt. Willis Creek ist ein sehr einfacher Canyon. Das Flussbett besteht aus Sand und Kieselsteinen, so dass das Wandern im Wasser gut erträglich ist.
Leider fing es wieder an leicht zu regnen und so machten wir uns schnell wieder an den Ausstieg aus dem Canyon, denn so richtigen Regen wollten wir auf der Sktumpah Road nicht wirklich haben.
Wir hatten aber Glück und nach ein paar Metern auf der Skutumpah Road hörte es auf zu regnen und wir konnten unsere Fahrt Richtung Bryce Canyon fortsetzen.
In Cannonville halten wir nur kurz für ein Foto an, dann geht es wieder auf die UT12. In Tropic halten wir am Supermarkt und kaufen uns Zwiebelbrötchen und Trockenwürste, denn langsam meldet sich der Hunger. Da es vor dem Supermarkt aber nicht besonders schön ist, beschließen wir diese später zu essen.
Kurz darauf kamen wir schon am Best Western Rubys Inn an. Bevor wir einchecken, wuschen wir aber zunächst gegenüber vom Hotel unser Auto, denn immer wenn wir an den Kofferraum wollten, sauten wir uns total ein.
Dann checkten wir ein und bekamen ein Zimmer ziemlich weit hinten im Haupthaus, direkt am Innenpool.
Auf dem Zimmer kochte ich uns erst einmal einen Kaffee und da im Pool absolut nichts los war, nutzten wir die Gunst der Stunde und schwammen ein paar Runden. Anschließend nutze ich noch den Hotel-PC und Drucker um den Voucher für das MGM auszudrucken, was ich irgendwie zuhause versäumt hatte.
Dann machten wir uns auf den Weg in den Bryce Canyon. Der hatte uns 1999 sehr beeindruckt und ich wollte ihn auf jeden Fall noch einmal sehen.
Kurz hinter dem Eingang hielten wir aber auch schon wieder an, denn am Straßenrand standen viele Rehe.
Wir beschlossen zunächst durch den ganzen Park zum Rainbow Point zu fahren, in der Hoffnung das es später an den vorderen Viewpoints nicht mehr so wäre.
Bryce Canyon National Park Karte
Der Rainbow Point liegt auf 2278 m Höhe und wir hatten Glück, der Himmel zeigte nun auch etwas blau, was natürlich das Licht für Fotos viel besser werden ließ.
Wir fuhren dann alle Viewpoints ab und liefen oft auch ein Stück am Rim entlang. Je näher wir dem Parkaus- bzw. eingang kamen, um zu voller wurde es. Viele Reisebusse und laute Menschen. Am schlimmsten war es am Sunset-Point, wo eine spanische Reisegruppe ein Squirrel jagte, nur damit sie es besser mit ihren Minicameras fotografieren konnten.
Dennoch gefiel uns der Bryce einfach wieder. Die Landschaft ist einfach unwahrscheinlich beeindruckend und das Licht war traumhaft.
Insgesamt waren wir dann hier drei Stunden unterwegs, schön, aber viel zu viele Menschen, was sich auch im Hotel fortsetzte. Das Rubys Inn vermittelte uns schon das Gefühl von Massenabfertigung.
Aber essen wollten wir am Abend trotzdem noch etwas und entschieden uns für Fast Food und das Canyon Diner. Die Burger waren okay. Belustigt beobachteten wir allerdings eine fünfköpfige italienische Familie, die fünf wagenradgroßen Pizzen geordert hatten. Sie aßen gerade mal eine auf und können sich nun noch Tage von Pizza ernähren ;-).
Wir waren heute irgendwie müde und löschten relativ früh das Licht.