Ich hatte herrlich geschlafen mit etwas offener Terrassentür und Meeresrauschen. Als ich wach wurde, konnte ich vom Bett aus den Blick aufs Meer genießen, am liebsten wäre ich noch länger liegen
geblieben. Aber das Wetter sah gut aus und so saß ich um 8.30 h beim Frühstück, was noch einmal mit 14,50 € zu buche schlug, aber es gab eine große Auswahl mit leckerem Schinken und gutem Käse,
auch Croissants und Kuchen, obwohl ich den ja nicht brauche. Man frühstückt mit Blick aufs Meer - ich fühlte mich rundum wohl!
Nach dem Frühstück packte ich schnell die Kameratasche und fuhr nach Pont-Aven.
Pont-Aven liegt in der Cornouaille am Beginn des Mündungstrichters des Flusses Aven in den Atlantik.
Nicht erst der Krimi "Bretonische Verhältnisse" von Jean-Luc Bannalec hat Pont-Aven bekannt gemacht. Paul Gauguin erlag schon am Ende des 19. Jahrhunderts den Reizen des idyllischen Ortes, und auch viele andere Maler wurden von dieser Gegend angezogen. Diese sogenannte Schule von Pont-Aven entwickelte den Impressionismus weiter in Richtung Synthetismus. Hier malte Paul Sérusier um 1888 unter dem Einfluss von Gauguin sein Bild Landschaft mit dem Wald der Liebe in Pont-Aven, das als prägendes Bild dieser Stilrichtung gilt.
Pont-Aven liegt am unteren Lauf eines ehemals von zahlreichen Wassermühlen gesäumten Bachs, der sich hier sogar zu einem Mündungstrichter weitet und dem Ort einen Hafen schenkt. 15 Häuser und 14 Mühlen sollen es einmal gewesen sein. Die Brücke über den Aven ist folgerichtig ein zentraler Punkt des Ortes, nicht von ungefähr findet man an dieser Stelle das Geschäft der hier ansässigen, berühmten Bisquiterie Traou Mad, deren bunte Keksdosen überall in der Bretagne zu finden sind.
Heute war Markt in Pont Aven, was ich nicht bedacht hatte und entsprechend schwer gestaltete sich die Parkplatzsuche. Schließlich bekam ich doch einen Platz mitten im Ort, der auf 1 1/2 Stunden
begrenzt war.
Ich schlenderte gemütlich durch den Ort und über den Markt, es war ziemlich voll und vom Zauber Pont-Avens war wenig zu spüren. Einen Kaffee trank ich dann gegenüber des Hotels, welches im Krimi
und Film der Tatort des Mordopfers ist.
Von Pont-Aven verabschiede ich mich dann und fahre nach Port Belon, Schauplatz des vierten Krimis von Jean Bannalec. Hier ist die Heimat der berühmten flachen Auster.
Im Alter von ungefähr drei Jahren kommen die in anderen bretonischen Gewässern geborenen flachen Austern in die hiesigen, über vier Kilometer Länge an den Küsten angesiedelten Austernzuchten.
Hier, in dieser originellen Mischung aus Salz- und Süßwasser, die im Rhythmus der Gezeiten zweimal täglich immer wieder durchgemischt wird, beenden sie ihre Reifung. Und eben diese 'Kur' verleiht
ihnen den so besonderen Haselnussgeschmack. Natürlich muss ich die probieren und wähle dazu das Restaurant "Chez Jacky", dessen Inneneinrichtung genau im Roman beschrieben wird. Das Restaurant
ist innen komplett voll, aber ich nehme auf einem Barhocker draußen Platz mit herrlichen Blick auf den Belon und den kleinen Hafen.
Nach 12 Austern komme ich auch noch in den Genuss von ganz frischen Garnelen - lecker! Nicht gerade billig, aber das war es wert :-) Das Leben kann so schön sein!
Als nächstes besuche ich die Pointe de Trévignon, aber hier gefällt es mir nicht so gut und so belasse ich es bei einem kurzem Stopp.
Ich fahre zur Pointe de la Jument. Hier gefällt es mir gut und ich kraxele eine ganze Weile über die Felsen und setze mich ein Zeit lang in die Sonne und genieße den Geruch, die Wellen.und die
Einsamkeit.
Es ist zwar schon später Nachmittag, aber ins Hotel möchte ich bei diesem schönen Wetter noch nicht und so fahre ich an Concarneau vorbei nach Benodet. Das hatte ich in einem Bericht über die
Bretagne gesehen, aber gefallen hat es mir nicht wirklich, denn hier war wirklich die Hölle los:
Also kaufe ich nur noch ein Baguette, etwas Käse und Schinken und mache mich auf den Weg ins Hotel, kann ich dort doch die letzten Sonnenstrahlen auf meiner wunderbaren Terrasse
genießen.
Es war ein herrlicher Abend, den ich mit Tolino und einem köstlichen Rosé verbrachte.
Unterkunft: siehe Tag 17
gefahrene Kilometer: ca. 120 km