Donnerstag, 6. August 2015 - Ab in die Bretagne!

Gegen 8 Uhr standen wir auf und packten schon einmal zusammen. Um 9 Uhr gingen wir zum Frühstück. Es gab Croissants, Baguette, Marmeladen, gekochte Eier, Schinken und Käse sowie selbstgebackenen Kuchen und wir wurden wieder sehr herzlich willkommen geheißen.


Um 10 Uhr saßen wir schließlich im Auto. Unsere Fahrt sollte uns heute mit einigen Stopps nach St. Malo führen, wo wir für zwei Nächte das Best Western Balmoral gebucht hatten.


Zunächst fuhren wir aber nach Dol-de-Bretagne. Das vermutlich bereits in keltischer Zeit entstandene Dol gilt als frühe Hauptstadt der Bretagne. Als Gründer der Stadt Dol gilt der heilige Samson, ein im 6. Jahrhundert eingewanderter Mönch. Wegen seiner Grenzlage zwischen der Bretagne und der Normandie wurde Dol seitens der Normannen von zahlreichen Belagerungen heimgesucht und mehrmals besetzt und geplündert. 1203 wurde Dol durch den englischen König Johann Ohneland eingenommen. Dabei brannte er die romanische Kapelle nieder. Angeblich wegen religiöser Gewissensbisse entrichtete er zur Wiedergutmachung Geld für den Aufbau der heutigen Kathedrale. Die Kathedrale Saint-Samson besuchten wir als erste.



Anschließend schlendern wir durch den wirklich hübschen Ort und tranken natürlich auch einen Kaffee :-)

Weiter ging es zum Mont Dol oder besser gesagt nach Mont Dol.

Der Ort liegt auf dem gleichnamigen Hügel. Dieser Hügel besteht hauptsächlich aus 525 Millionen Jahre altem Granitstein. Er erreicht eine Höhe von 62 Metern.

In der Vergangenheit war der Mont-Dol eine Insel. Damals ähnelte der Mont-Dol dem Mont-Saint-Michel. Laut einer Legende zog sich das Meer im Jahr 709 zurück. Angeblich hat der Heilige Michael hier den Drachen (Teufel) getötet, das ist die christliche Version.

Oben auf dem Hügel findet man eine Kapelle, den Turm Notre-Dame de l’Espérance und eine Windmühle. Man hat einen herrlichen Blick bis zum Atlantik.


Weiter ging unsere Fahrt nach Cancale. Hier war am frühen Nachmittag die Hölle los uns mit dem Parkplatz war es wieder etwas schwierig, aber nach einer Runde hatten wir dann Glück.

Wir schlenderten durch den Ort und bestaunten die Austern, die direkt am Hafen verkauft werden.

Cancale bezeichnet sich selbst als die „Austernhauptstadt“ der Bretagne. Hier werden in der Gezeitenzone Austern gezüchtet, und zwar die Pazifische Felsenauster und die seltenere Europäische Auster  Beide Sorten genießen unter Kennern einen sehr guten Ruf.


Also müssen wir uns unserem Schicksal ergeben und Austern essen :-)

Das erste und letzte Mal habe ich auf unserer Hochzeitsreise auf Mauritius Austern gegessen und das ist ja schon ein paar Jahre her, genau gesagt 27 Jahre. Damals fand ich sie eklig, aber man ändert ja seinen Geschmack und so bekamen sie hier und heute ein zweite Chance.

Lecker wars und ich glaube, ich werde es wieder tun ;-)


Als wir mitten im Essen sind, schaue ich auf und ein mir bekanntes Gesicht schlendert uns entgegen. Es ist Chr. Anders, die Schulsekretärin unserer Nachbarschule mit der ich schon einige LUSD Fortbildungen zusammen gemeistert habe. Sie machte mit ihrem Mann eine Busrundreise durch die Bretagne. Ja, die Welt ist wirklich manchmal klein!


Nach einem Espresso zum Nachtisch setzten wir auch unsere Reise schon fort und fuhren zur nahen Pointe Du Grouin, einer Landzunge an der Côte d’Émeraude.


Die Klippen bestehen aus Plutonitgestein und fallen steil zum Wasser hin ab und haben eine Höhe von bis zu 50 Metern.

Das Kap ist mit Heidekraut bewachsen und seit 1961 ein Naturschutzgebiet. Neben dem Kap liegen zwei Inseln, unter anderem die 1100 Meter lange und maximal 100 Meter breite Île des Landes. Hier befinden sich Nistplätze von Kormoranen, Krähenscharben, Brandgänsen, Austernfischern und verschiedenen Möwen.

Etwa 2800 Meter vor dem Kap auf einem kleinen Felsenriff steht der 28 Meter hohe weiße Leuchtturm Pierre-de-Herpin, welcher jährlich 15.000 Schiffe um die Landzunge lenkt.


Hach, es war einfach herrlich hier und wir spazierten eine ganze Weile herum.

Ein letztes Ziel blieb uns für heute noch, bevor wir ins Hotel fahren wollten: Rothéneuf.


Rothéneuf ist ein kleiner Ferienort etwa 4 km von St. Malo entfernt. Hier in Rothéneuf fand Abbé Fouré (1839 -1910) eine neue Aufgabe. Nachdem er aus Krankheitsgründen sein Priesteramt nicht mehr ausüben konnte, zog er sich hierher zurück und begann mit 55 Jahren den Fels zu bearbeiten. So schuf er mehr als 300 meist als Relief aus dem harten Stein herausgearbeitete Einzelbilder. Mir hat es hier soooo gut gefallen!

Mittlerweile war es auch schon 19 Uhr und wir machten uns auf den Weg nach St. Malo, wo wir dann im Best Western Balmoral eincheckten.


Gegen 20.30 Uhr gingen wir dann noch einmal um den Block und aßen in einem netten Restaurant einen Burger, der richtig gut war. St. Malo und die Intra Muros musste auf den nächsten Tag warten, wir waren einfach nur müde.

Übernachtung: Best Western Balmoral St. Malo, 135 € inkl. Frühstück

gefahrene Kilometer: ca. 80 km


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