Mittwoch, 27.07.2016 - Ich bin angekommen: Von Mandal nach Fosseland

Als ich um 6 Uhr aufstehe und mir einen Kaffee mache, habe ich zum ersten Mal das Gefühl im Urlaub angekommen zu sein. Frühstück gibt es im Hotel ab 7 Uhr, aber ich trödel herum und sitze erst um 7.30 Uhr am Tisch.

 

Der Frühstücksraum ist gleich dem Restaurant des Hotels und wirklich gemütlich. Ich bekomme wieder alles, was ich möchte: Rührei, Bacon, frisches Brot, eine Auswahl an Käse, frisches Obst und Joghurt. Ich lasse mir also auch ausgiebig Zeit und checke schließlich um 8.15 Uhr aus. Nach ein paar Minuten habe ich auch meinen Parkplatz erreicht und verlasse Mandal Richtung Kap Lindesnes, vorher ziehe ich am Geldautomaten aber noch 5000 NOK, das sind ungefähr 540 €, denn so bargeldlos fühle ich mich nicht richtig wohl.

Die Straße nach Kap Lindesnes lässt zum ersten Mal erahnen, was mich in den nächsten Wochen erwarten wird. Dachte ich noch, die Straßen in der Bretagne wären eng, werde ich nun eines besseren belehrt.

Trotzdem fühle ich mich sehr wohl, jeden Momente erwarte ich, dass Pippi oder Michel auf die Straße springen, obwohl ich ja weiß, dass die in Schweden unterwegs sind ;-).

 

Diese bunten Holzhäuser sind wirklich wunderschön anzuschauen, wenn sie dann noch direkt am Wasser liegen - traumhaft.

Schließlich erreiche ich Kap Lindesnes mit seinem Leuchtturm. Auf dem dazugehörigen Parkplatz stehe viele Wohnmobile, der Parkplatz scheint ein beliebter Übernachtungsplatz für dieselbigen zu sein, er kostet auch nichts. Der Zugang zum Gelände des Lindesnes Fyr, also des Leuchtturms, kostet allerdings 75 NOK, also ungefähr 8,20 €, dafür kann man alle Ausstellungen besuchen und bekommt noch einen Kaffee in der Felsenhalle. Der Kaffee schmeckt aber wirklich scheußlich, also lieber ohne diesen genießen :-)

 

Das Südkap gefällt mir wesentlich besser als die vielen Bilder vom Nordkap, die ich bisher gesehen habe und ich genieße die Zeit dort sehr. Geduld brauche ich beim Fotografieren des Leuchtturmes, denn mit mir trifft oben eine russische Reisegruppe an und die stehen im Selfies-Fotografieren den Asiaten in nichts nach ;-) Jeder einmal in der Tür des Leuchtturms - nein, nicht einmal sondern zweimal - einmal beim Betreten und einmal beim Austreten desselbigen. Klick, knips, klick. Immer wenn ich abdrücke, ist jemand auf dem Bild - entweder direkt vor mir, denn wir schauen ja auch nicht nach links und rechts oder auf der Treppe oder in der Tür. Egal, ich habe Zeit! Aber diese Selfie-Maniacs, die hauptsächlich in Gruppen unterwegs sind, finde ich merkwürdig ;-)

Leider fing es dann wieder mal an ordentlich zu regnen, so kam ich zu einem nicht wirklich schmackhaften Kaffee in der Felsenhalle und schaute mir die Ausstellung dort natürlich auch noch an.

Das Kino war toll, aber die Themen zu umfassend: Norwegen in 1 1/2 Stunden sozusagen. Als es weniger regnete, lief ich schnell zum Auto.

Es war mittlerweile auch schon ca. 13.45 Uhr - aber viel hatte ich heute nicht mehr vor. Ich wollte einen weiteren Leuchtturm besichtigen und dann über winzige Straßen nach Flekkefjord bzw. zu  meiner gebuchten Unterkunft - einer Hytta -fahren.

 

Die Fahrt zum Lista Fyr macht mehr oder weniger Spaß, je nachdem wie stark der Regen ist.

 

Natürlich halte ich am Lista Fyr und besuche das Gelände.

Wie in der Bretagne sind die Leuchttürme nur auf der Meerseite weiß getüncht - von hinten eben nicht ;-)

 

In der näheren Umgebung ist auch nicht viel los:

Das Tier ist irgendwie hier falsch:

Die anderen passen:

Mittlerweile hat es sich eingeregnet und ich fahre trotz der tollen Straßen und Landschaften durch zu meiner Unterkunft: Fosseland Vandrerhejm.

 

Aus dem Vandrerhejm wird unterwegs ein Jagdcenter und beim Einchecken gegen 17 Uhr sehe ich viele Waffen an der Wand hängen. Ich bin sowas von weg von jeglicher Zivilisation und sehe alle geschauten Horrorfilme vor meinem inneren Auge: abartige Jäger, die ihre Opfer in kleinen Holzhütten überfallen!

 

Neben mir in der Hütte checken dann noch ein paar dänische Biker ein, die vordere Hütte gefällt vier Personen aus dem Ruhrgebiet - uff, da habe ich wohl noch einmal Glück gehabt, wenigstens werde ich nicht alleine gelyncht. Es regnet weiter, zum Abendessen gibt es Woknudeln aus dem Plastikpack - ein paar Tomaten habe ich noch und Vitamine sollen gesund sein. An diesem Abend vernichte ich die erste Flasche Wein endgültig - Ohje, wie soll das weitergehen, wenn das Wetter nicht ein wenig besser wird? Soviel Wein zum Schöntrinken habe ich aufgrund der Zollbestimmungen gar nicht dabei.

 

Die geplante Fotosession am Fosselandvatn entfällt - es regnet einfach zu stark und Spiegelungen von Straßenlaternen auf dem See wären nicht wirklich zu sehen :( Ich lese ein paar Seiten und schlafe noch vor 21 Uhr ein.

 

 

Unterkunft: Fosseland Vanderhejm, Hytta mit Selbstverpflegung, 750 NOK =

82 €