Die Westküste

Die Westküste von Rhodos ist wesentlich weniger dicht besiedelt und man findet Hotels nur nahe Rhodos Stadt, in Ialysos und Ixia, wo sich auch unser Hotel befindet. Der Nachteil, die Hotels liegen in der Einflugschneise des Flughafens, uns haben die Flugzeuge jedoch zu keiner Zeit gestört.

 

Ansonsten bietet die Westküste viele kleinere Siedlungen und Ferienhäuser und viel, viel Landschaft. Ein Straße führt immer am Meer entlang und wir waren dort teilweise wirklich alleine unterwegs.

 

Unseren ersten größeren Stopp machen wir am Strand bei Kamiros. Hier gibt es zwei Restaurants und einen netten kleinen Strand. Wir gönnen uns einen Kaffee und frischen Wassermelonensaft - köstlich, dies wird im nächsten Sommer mein Getränk, denn ein Entsafter steht noch irgendwo im Keller :-). Ich bin zum ersten Mal tiefenentspannt - noch besser wäre es ohne lästige Hustenattacken, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Jedenfalls merke ich zum zweiten Mal nach meiner Reise nach Lanzarote, wie schön es ist, in den Herbstferien noch einmal Sonne zu tanken.

Durch die Windschutzscheibe

Nachdem wir nun schon die Akropolis von Lindos dank meines Infektes ausgelassen haben, soll es heute aber doch noch ein wenig Kultur sein.

 

Wir besuchen die antike Stadt bzw. Ausgrabungsstätte von Kamiros. Der Parkplatz dort ist nicht sonderlich groß, aber es stehen auch nur wenige Autos dort. Busse verirren sich zumindest an diesem Tag keine hierher.

 

Kamiros war neben Ialysos  und Lindos eine der drei Städte des antiken Rhodos. Von der Stadt ist ein umfangreiches Grabungsfeld geblieben, das ein anschauliches Beispiel einer antiken, hellenistischenStadtanlage darstellt.

Um 1000 v. Chr. wurde Kamiros im Zuge der „Ionischen Wanderung“ von dorischen Griechen gegründet. In der Stadt lebte im 6. Jahrhundert v. Chr. der Ependichter Peisandros. Nach einem schweren Erdbeben wurde die Stadt, die nach der Gründung von Rhodos-Stadt stark an Bedeutung verlor, in hellenistischer Zeit vollständig und planmäßig neu errichtet. 139 n. Chr. wurde Kamiros dann nochmals durch ein Erdbeben zerstört und offenbar nicht wieder aufgebaut; Keramikfunde belegen aber, dass der Ort erst im 4. Jahrhundert endgültig aufgegeben wurde.

 

Die Stadt war nicht befestigt. Dort befinden sich ein dorischer Doppelantentempel, ein Hof mit Brunnenanlage, Wohnhäuser mit Peristyl, an der höchsten Stelle eine hellenistische Stoa mit ursprünglich doppelter Säulenreihe und Reste eines dorischen Ringhallentempels der Athene. Im Wohnviertel sind noch Tonröhren für die Wasserversorgung sichtbar.

 

Wir entscheiden uns hier, noch bis Monolithos zu fahren, denn wir wollen zumindest einen Blick aufs Kloster werfen.

 

Unterwegs kommen wir an einen wunderschönen Aussichtspunkt. Dort steht auch eine Art Foodtruck und wir hätten gerne einen Kaffee getrunken oder ein Eis gegessen. Lästige riesige Killerbienen vertreiben uns aber nach einigen Fotos wieder ;)

Auf den Fotos kann man jedoch erkennen, wie grün die Insel selbst im Herbst noch ist - ganz anders, wie man sich eine griechische Insel vorstellt. Das hat uns sehr gut gefallen!

Wir fahren noch weiter nach Monolithos bzw. zu einem Aussichtspunkt aufs Kloster. Zum Kloster laufen wollen wir nicht, es würde stetig bergauf gehen und das schaffe ich im Moment nicht und Peters Kloster/Kirchengelüste sind, glaube ich,  nach der Bretagne im letzten Jahr auf Jahre hinaus gesättigt :)

Am Aussichtspunkt steht auch der "Panorama-Kiosk" :-) Die Inhaberin ist sehr verkaufstüchtig, nachdem ich 4 verschiedene Liköre und einen Suma probieren durfte, bin ich so angedüdelt, dass ich ordentlich einkaufe: Olivenöl, drei Flaschen Likör (Granatapfel, Rose und Honig), eine Flasche Suma, einige Gewürze, Erdnüsse im Sesammantel, die kenne ich schon aus der Türkei, und vor allem getrocknete Chilischoten wandern auf die Rückbank des Golfs.

 

Ich frage, ob ich sie in ihrem Kiosk fotografieren darf und sie stellt sich stolz in Pose und umarmt mich zum Abschied. Später im Supermarkt vergleiche ich die Preise. Einkaufen mit Aussicht muss nicht unbedingt teurer sein!

Für heute reicht es uns und wir fahren zurück ins Hotel. Das war wieder ein toller Tag!

Der Süden                                                                                         Zurück zur Startseite